Frühjahrsputz
Raus mit dem Alten, um Platz für Neues zu schaffen.
Wenn man das Bedürfnis nach Ordnung und die Lust am Lebendigen Unvorhersehbaren wie zwei gute, einander hilfreich gegenüberstehende Freunde betrachtet, so gelingt es oft besser, das im Augenblick für uns passende Maß an Ordnung zu schaffen oder passende Maß an Chaos zuzulassen, als wenn man die beiden als zwei einander feindlich gegenüberstehende Polaritäten betrachtet .
Eine starre Ordnung, welche sich verschlossen gegenüber allen Veränderungen zeigt, führt ins innere Chaos. Jeder Brotkrümel wird zum Verhängnis. Umgekehrt schafft ein Zuviel an Chaos irgendwann eine Ordnung, welche wiederum wenig Raum für Neues und Lebendigkeit zulässt.
Hingegen: Ordnung zu machen, um neuen Raum für das Lebendige zu schaffen, kann dem Aufräumen einen neuen Flair verleihen. Und auch Chaos zuzulassen, um zu einer neuen, passenderen Ordnung zu finden, kann wohl tun.
Ordnung der Ordnung willen schmeckt oftmals fade, aber Frühjahrsputz kann Freude aufkommen lassen. Es tut gut, loszulassen, was Beklemmung beschert, egal ob es sich dabei um dreckige Fenster, Altpapierstapel, lästige Gewohnheiten oder starre Vorstellungen handelt.