Mit mir stimmt was nicht
Menschen in psychischen Krisen tragen sehr oft das beklemmende Gefühl mit sich herum, in irgendeiner Form falsch zu sein. Zu sensibel, zu schwach, verrückt…. So fühlen sich viele Betroffene. Die Folge ist Scham.
Diese Scham ist manchmal ein altbekanntes Gefühl aus der Kindheit, gewachsen auf dem Nährboden eines von Unsicherheit und Angst geprägten Klimas innerhalb der Ursprungsfamilie.
Zudem werden aber auch in unserer Gesellschaft psychische Erkrankungen immer noch anders behandelt als physische Krankheiten . „Der soll sich doch einfach mal zusammenreißen.“ „Denk doch einfach positiv.“ „Geh doch eine Runde spazieren, dann ist sicher wieder alles gut.“ Solche Sätze von Außenstehenden bewirken bei Menschen in Krisensituationen oft zusätzliches Leid, Scham und Rückzug.
Wenn es innerlich über lange Zeit stürmt, macht es Sinn, sich dem inneren Unbehagen zu widmen, einen“ Blick hinter die Kulissen“ zu wagen und sich bei Bedarf auch externe Hilfe zu holen.
Es ist extrem anstrengend und belastend, über lange Zeit heftigem Gefühlen wie Trauer, Angst und Wut oder aber einer inneren Leere ausgesetzt zu sein. Aber: Hinter jedem noch so belastenden Gefühl steckt ein gesundes Bedürfnis, zum Beispiel ein Bedürfnis nach Sicherheit, Angenommensein oder Autonomie. Schon die wertschätzende Beachtung dieser Bedürfnisse bewirkt Veränderung. Wir können nicht bestimmen, was wir fühlen, aber wir können uns in einem gesunden Umgang mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen üben und lernen, diese auf eine für stimmige Art in den Alltag zu integrieren .
Manchmal braucht es Zeit und Geduld, bis sich die innerlichen Wogen wieder glätten und alte oder neue Wunden heilen, aber Krisen bergen auch die Chance in sich, wieder mehr nach seinem eigenen Sinn zu leben als bloß zu funktionieren, im Bemühen gewissen Normen zu entsprechen .
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